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131. Ausgabe Nachrichten für Langendamm "Im Wohle" erschienen... WEITERLESEN + Archiv HIER
Langendamm
Durch den Gebietsänderungsvertrag vom 7. Februar 1974 zwischen der
Gemeinde Langendamm und der Stadt Nienburg/Weser wurde Langendamm
im Zuge des Gesetzes zur Neugliederung der Gemeinden im
Raum Nienburg in die Stadt eingegliedert.
Der bis heute älteste Hinweis auf den "Langen Damm" stammt aus dem Jahre 1531.
Langendamm gehörte zu der Reihe der Grenzmarkierungen zwischen der Grafschaft
Hoya und dem Fürstentum Calenberg. Langendamm war Zuweg der Nienburger
Ackerbürger zum Westerbuch, einem Teil des Grinderwaldes.
Nachdem sich zunächst einige Bauern und auch Mieter in Langendamm ansiedelten,
verhinderte eine Beschwerde der Nienburger von 1704 fast 100 Jahre lang eine weitere
Ansiedelung. Mit dem Bau der Eisenbahnstrecke Hannover-Nienburg-Bremen 1847
erhielt Langendamm einen Strecken- und Schrankenwärter.
Weitere Eisenbahner siedelten sich an.
1935/36 wurde im Staatsforst die Munitionsanstalt angelegt.
Der Bau eines
"Wohngebietes" für die Angestellten und die Entstehung eines Barackenlagers
an der Waldstraße (Westlandstraße) sorgte für einen Anstieg der Bevölkerungszahl.
1945 fiel der größte Teil der Munitionsanlagen und der dazugehörigen Gebäude
in die Hände der Engländer.
Die Gebäude, die nicht von den Engländern besetzt waren, dienten als
Durchgangslager für viele tausend Menschen, die vor ihrem Weg in die
osteuropäische Heimat aus ganz Norddeutschland hier gesammelt und
dann geschlossen weitertransportiert wurden.
1966 beschlossen die Gemeinderäte von Bolsehle, Groß-Varlingen, Linsburg,
Schessinghausen und Langendamm eine Samtgemeinde "Im Wohlde" zu bilden.
Diese wurde aber 1974 mit dem Gebietsänderungsvertrag aufgelöst.
Heute hat Langendamm etwa 2700 Einwohnerinnen und Einwohner.
In den vergangenen Jahren wurden einige neue Gebiete als Wohngebiete
ausgewiesen und so entstanden mehrere Neubaugebiete.
Das Gebiet um den Osterberg war vor 1934 eine unberührte, mit Kiefern,
Birken und Eichen durchsetzte Heidelandschaft. Ab 1934 begannen die ersten
großen Eingriffe in diese Kulturlandschaft für militärische Zwecke.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde diese Fläche weitere 34 Jahre als Truppenübungsplatz
genutzt. Diese Nutzung hat im Jahre 1991 ihr Ende gefunden.
Nach all den nachteiligen Eingriffen hat die Natur um den Osterberg
und ebenso die Langendammer Bevölkerung ein Recht auf Wiederherstellung
eines Stückchens Naturlandschaft für ein Naherholungsgebiet.
Zu diesem Zweck gründete sich am 12. Januar 1990 die
Bürgerinitiative "Bergheide" Langendamm, um gemeinsam mit dem
Bundesforstamt Wense das Gelände des alten Standortübungsplatzes
am Osterberg zu renaturieren.
Seit 1956 ist Nienburg-Langendamm Bundeswehrstandort.
Die Clausewitz-Kaserne beheimatete seitdem viele unterschiedliche Einheiten
und Verbände.
Die Ortschaft Langendamm wird durch einen Ortsrat vertreten, dessen neun
Mitglieder von den Bürgerinnen und Bürgern der Ortschaft gewählt werden.
Der derzeitige von den Ortsratsmitgliedern gewählte Ortsbürgermeister ist
Wilhelm Schlemermeyer.
Langendamm verfügt über ein ausgeprägtes und traditionell gewachsenes
Vereinsleben sowie über eine erholsame Naturlandschaft zu dem auch
das Naturschutzgebiet Osterberg gehört. Darüber hinaus verfügt Langendamm
über eine Grund- und Realschule, ein gutes Kindergartenangebot und
über ein "Ärztehaus", das weit über die Grenzen Langendamms hinaus bekannt ist.
Geschichte Langendamms
1531
Bis heute ältester Hinweis auf den "Langen Damm" in der Reihe der
Grenzmarkierungen zwischen der Grafschaft Hoya und dem Fürstentum Calenberg.
Langendamm war der Zuweg der Nienburger Ackerbürger zum Westerbuch, einem
Teil des Grindewaldes.
1586
Um die ewigen Grenzstreitigkeiten zwischen den Fürsten und Landesherren von
Hannover-Calenberg und Nienburg-Hoya zu schlichten, trafen sich diese persönlich.
Dabei wurden Grenzsteine gesetzt, einer davon in den "Langen Damm".
1664
Um den Verkehr auf dieser Straße zwischen Nienburg und Neustadt kontrollieren zu
können, wurde hier ein "Zöllner und Holzknecht" wohnhaft angesetzt,
Dietrich Beumann mit seiner Familie. Nachgewiesen wurde dies in der
Kopfsteuerbeschreibung von 1664. Damit war Langendamm Wohnsiedlung.
1704
Nachdem der Familie Beumann Mieter und dann auch Bauern folgten, verhinderte
eine Beschwerde der Nienburger weitere Siedlung. So blieb es fast 100 Jahre lang
bei fünf Hausstellen. Kirchlich und schulisch gehörten die Langendammer nach Husum.
1750
Die Häuser Langendamms bekommen ihre Nummern.
um 1780
Durch den Bau der Hannoverschen Chaussee gibt es den ersten Einschnitt in die
ruhige Entwicklung des Dorfes.
1803
kam Langendamm unter französische Verwaltung.
1805
kam Langendamm unter preußische Verwaltung. Schließlich wurde das Dorf Grenzort
im Königreich Westfalen.
bis 1812
wuchs das Dorf von 5 Häusern mit 31 Einwohnern auf 11 Wohnstätten mit etwa
90 Menschen.
1813
bekam Langendamm einen eigenen Lehrer für seine 23 Schulkinder.
bis 1822
wuchs das Dorf bis auf 13 Feuerstellen mit 127 Bewohnern an.
1841
Der Bau des ersten Schulhauses an der Dorfstraße wird beendet.
1847
Die Eisenbahnstrecke Hannover-Nienburg-Bremen wurde gebaut. Am Mühlenwege
erfolgte die Ansetzung eines Strecken- und Schrankenwärters, heute Familie Kruse.
Weitere Eisenbahner siedelten sich an.
1852
bei der Generalteilung des Grinderwaldes erhielten die Gemeinheits-Interessenten
für Langendamm insgesamt etwa 625 Morgen Heide-, Moor- und Waldflächen.
1866
wurde Langendamm preußisch, viele wanderten in Städte oder ins Ausland ab.
1880
Höhepunkt der Einwohnerzahl mit 163 Einwohnern.
1890
Bau des zweiten Schulhauses an der Dorfstraße, das alte Schulhaus wird abgebaut
und an der Mindener Landstraße als Wohnhaus wieder aufgebaut.
bis 1905
sinkt die Einwohnerzahl auf 104.
1902
erfolgte die letzte bäuerliche Neuansiedlung mit Ehler Hillmann am Alten Damm.
1905
die erste Telegrafen- und später Posthilfsstelle wurde eingerichtet.
1916/1917
war ein Kriegsgefangenenkommando mit Franzosen, Engländern und Russen in
Bauerngehöften untergebracht zum Abholzen von Forstbeständen.
seit 1920
gibt es elektrisches Licht im Dorf.
1928
Langendamm und der "Gutsbezirk Westerbuch" wurden vereinigt, so dass
Langendamm das heutige Flächengebiet erreichte.
1933
Aus dem Radfahrverein "All Heil" wurde der Kleinkaliber-Schützenverein gegründet.
1934
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr; vorher gab es eine Pflichtfeuerwehr.
1935/36
Im Staatsforst wurde die Munitionsanstalt angelegt. Durch den Bau eines
"Wohngebietes" für die Angestellten und durch ein Barackenlager an der
Waldstraße (Westlandstraße) gab es einen Anstieg der Bevölkerungszahl.
1945
Der größte Teil der Muna-Anlagen und der dazugehörigen Gebäude fiel in die Hände
der Engländer. Die Gebäude, die nicht von den Engländern besetzt waren, dienten als
Durchgangslager für viele tausend Menschen, die vor ihrem Weg in die osteuropäische
Heimat aus ganz Norddeutschland hier gesammelt und dann geschlossen
weitertransportiert wurden.
1947
waren bereits alle Engländer aus dem gesamten Muna-Gelände abgezogen.
1948
Gründung des "Sportclubs Bergheide".
1949
Das erste Fest des Scheibenschießens nach dem zweiten Weltkrieg findet statt.
1951
Wiederbegründung des Kleinkaliber-Schützenvereins.
1953
waren in Langendamm etwa 800 Bewohner und 20 Betriebe angesiedelt.
1953
Gründung des DRK Ortsvereins.
1954
Weihe des neuen Glockenturms.
1956
Beginn der Bauarbeiten der neuen Kaserne.
1957
Das neue, dritte Schulgebäude an der Ostlandstraße wurde bezogen.
1957
Die Kreissparkasse Nienburg errichtete eine Nebenzweigstelle in Langendamm.
1958
Die "Johannes-Kirche" wurde geweiht.
1958
Das Ehrenmal der Verstorbenen und Vermißten des 2. Weltkrieges wird feierlich
geweiht.
1959
Die Schwarze Garde entstand aus der Aufforderung des Bürgermeisters Noack,
an alle Bürger am Schützenfest teilzunehmen.
1959
Langendamm wurde selbstständige ev.-luth. Kirchengemeinde mit eigenem Pfarrhaus.
1959
Die Nebenzweigstelle der Sparkasse wird Hauptzweigstelle.
1961
ein großer Wegweiser, der auf die Entfernungen zu einigen Städten in den
deutschen Ostgebieten hinweist, wird aufgestellt. Er soll für viele in Langendamm
lebende Vertriebene eine stetige Erinnerung und für die Jugend eine Mahnung sein,
diese alten deutschen Städte nicht zu vergessen.
1964
Feierliche Einweihung des neuen Sportplatzes hinter der Schule.
1964
erhält die Truppenunterkunft den Namen "Clausewitz-Kaserne".
1965
Gründung der Jugendfeuerwehr und des Spielmannszuges.
1966
Neubau der Turnhalle auf dem Sportplatzgelände.
1966
Die Gemeinderäte von Bolsehle, Groß-Varlingen, Linsburg, Schessinghausen und
Langendamm fassten den Beschluss, eine Samtgemeinde "Im Wohlde" zu bilden.
1970
Der Neubau des Kindergartens konnte bezogen werden.
1971
schloß sich die Gemeinde Husum der Samtgemeinde an.
1974
Die Samtgemeinde "Im Wohlde" wurde aufgelöst, Langendamm wurde als Ortsteil in
die Stadt Nienburg eingemeindet.
1978
Gründung der Realschule im Wohlde (1. Rektor wird Peter Bruns),
100 Schüler werden in drei siebten Klassen aufgenommen
1981/1982
erreicht die Schule ihre volle Ausbaugröße (323 Schüler in zwölf Klassen)
1982
Die ersten 76 Schülerinnen und Schüler erhielten ihren Abschluss.
1984
Gründung des "Gemeinnützigen Fördervereins der Eltern und
Freunde der Realschule im Wohlde e. V."
1985
Raimar Habener wird 2. Rektor
1987
Umbenennung der Schule in Realschule Langendamm
1991
Schulpartnerschaft mit dem College Henri Becquerel in Avoine (Frankreich)
2003
Abschaffung der Orientierungsstufe
2008
Mathias Granz wird 3. Schulleiter
2002
Langendamm hat eine eigene Internetseite im World Wide Web.
2010
Das 32. Kreisjugendfeuerwehr-Zeltlager findet zum ersten Mal in Langendamm statt.
Viele Langendammer unterstützen die Feuerwehr mit Ihrer Hilfe.
2010
Die Feuerwehr Langendamm feiert ihr 75. jähriges Bestehen
2014
Oliver Bonas wird 4. Schulleiter (komm.)
2015
Anke Albrecht wird 5. Schulleiterin
2017
Oliver Bonas wird 6. Schulleiter (komm.)
2018
Hans-Jürgen Rasch wird 7. Schulleiter
2018
wird die Sparkasse in Langendamm geschlossen
2019
wird die Realschule nach 41-jährigem Bestehen im August
in die Nienburger Realschule integriert; die Realschule in Langendamm
wird geschlossen.
15.01.2022
Nach fast 57 Jahren erfolgt der Umzug der Feuerwehr ins neue
Feuerwehrhaus am Führser Mühlweg.
Das Alte Feuerwehrgerätehaus wurde nach Neubau am 25.09.1965 der Bestimmung übergeben
(Langendamm "Aus der Geschichte eines Dorfes" v. W.Stelling, S. 130 f.)
Quelle unter anderem:
"Langendamm - Aus der Geschichte eines Dorfes"
von Wilhelm Stelling aus dem Jahre 1976
Zusammengefasst und erstellt:
Natascha Sonnenberg
erweitert:
Olaf Krüger bis 2018
Dirk Backhaus ab 2018